Seit mehreren Jahren hört man verstärkt im Frühjahr von dem Eichenprozessionsspinner. Eine kurze Recherche ergibt, dass es sich dabei um die Raupe eines unscheinbaren Schmetterlings handelt, der sich wohl aus Gründen der klimatischen Veränderung zunehmend in unseren Regionen ausbreitet. Das wäre nicht weiter tragisch, wenn die feinen Härchen der Raupen nicht bei viele Menschen zu allergischen Reaktionen führen würden. Die Symptome reichen über Hautreizungen, über asthmatische Erscheinungen bis hin zu chronischen Beschwerden.

Die Beschwerden treten auf, wenn die Prozessionsspinner im April erwachen, die Nester wachsen und halten bis in den Herbst hinein an. Die Nester an Baumrinden können Ausmaßen von mehreren Metern annehmen. Die Entsorgung der Nester wird ausdrücklich empfohlen, bleibt jedoch auf dem Privatgrundstück Privatsache. Das schreckt viele Anwohner, was zur weiteren Verbreitung der Raupe beiträgt.

Thorsten Tölg und Katrin Schäfer führten im Februar 2019 ein Gespräch mit unserem Förster, Herr Deeken, um die Lage vor Ort zu besprechen.
Herr Deeken bestätigt, dass der Befall in unseren Wäldern zunimmt. Im Raum Rühen und Richtung Brome ist der Befall von Bäumen so stark vorangeschritten, dass es zu Einschränkungen für Bürger kommt. In der Gemeinde Rühen gibt es bereits laufende Petitionen für eine Bekämpfung der Raupe. Diese sei nur schwer durchführbar, da für eine großflächige Verbreitung der Schutzmittel über Hubschrauber strenge Richtlinien erfüllt sein müssen, um Bürger und übrigen Tierbestand zu schützen.

Die gute Nachricht: in unserer unmittelbaren Region könne man nur von vereinzeltem Befall sprechen und der Sachstand werde regelmäßig überwacht. Zur Zeit sei eine direkte Gefahr durch die Raupen für Mensch oder Bäume nicht zu befürchten. Dennoch müsse jeder einzeln auf die individuellen Symptome achten und im Verdachtsfall selbstverständlich einen Arzt aufsuchen. Es können Hautreizungen, Hustenbeschwerden oder auch Augenreizungen auftreten. Wie bei Pollen fallen auch hier Symptome ganz unterschiedlich aus. Auch die Heftigkeit der Reaktion ist unterschiedlich. Manche Menschen reagieren überhaupt nicht auf die Prozessionsspinner, es kann aber auch bis zu einen Allergischen Schock führen.

Neben der Auswirkung auf uns ist auch die Entwicklung des Baumbestandes zu beachten. Über die Jahre sterben die Eichen unter der Belastung der Prozessionsspinner ab. Damit verschwindet ein wichtiger Teil des Baumbestandes aus unseren Wäldern.

Wir möchten dieses Thema in das Blickfeld und in das Bewusstsein der Bürger rücken. Alle sollten auf den Befall im Ort achten und diesen betroffenen Anwohnern und der Gemeinde melden. Wir empfehlen dringend die Entsorgung der Nester. So können wir die Verbreitung im Ort eindämmen. Die WGD diskutiert aktuell weitere Maßnahmen, wie einen Infoabend zu dem Thema und die mögliche Vernetzung von Anwohnern zwecks Entsorgung der Nester.

Wer Nester entdeckt oder privat von einem Befall betroffen ist, kann sich gerne bei Katrin Schäfer über E-Mail Katrin.Schaefer@wgd-danndorf.de oder Mobil 0171-212 31 31 melden. Wir erhalten dann einen Überblick und können ggf. bei der Entsorgung mehrere Anwohner miteinander vernetzen.

Mehr Informationen über den Eichenprozessionsspinner

Foto: Wikipedia/Kleuske

Beitragsbild: Luigi Laita